Blasensteine

Entstehung  
Man unterscheidet primäre und sekundäre Blasensteine. 
Primäre Blasensteine entstehen bei sterilem Urin. Mögliche Ursache dürfte ein Verlust an Flüssigkeit (Dehydratation) z.B. bei chronischem Durchfall sein. Diese Steine bestehen meistens aus Ammoniumurat. 
Sekundäre Blasensteine entstehen meist auf dem Boden eines chronischen Harnwegsinfektes und/oder bei Restharnbildung meist im Rahmen einer Urinabflussstörung wie z.B. bei einer Prostatavergrösserung oder einer Verengung der Harnröhre. Ebenso können diese Steine bei Fremdkörpern in der Harnblase wie z.B. einem Dauerkatheter entstehen. Diese Steine bestehen meist aus Harnsäure oder Magnesiumphosphaten (Struvit).

Vorkommen
Primäre Blasensteine finden sich meist in unterentwickelten Ländern und hier oft bei unterernährten Kindern. Sekundäre Blasensteine finden sich sowohl in entwickelten wie in 3.Welt Ländern und hierbei meist bei älteren Patienten v.a. Männern. 

Symptomatik 
Meist bestehen Probleme beim Wasserlösen im Sinne eines abgeschwächten Harnstrahls. Manchmal wird sogar blutiger Urin gelöst, vor allem gegen Ende der Miktion, sogenannte terminale Makrohämaturie. Typisch ist ein plötzlicher Unterbruch des Harnstrahls, wobei bei Lageänderung des Patienten erneut eine weitere Urinportion gelöst werden kann, sogenannte Stakkato-Miktion. 

Diagnose
Anhand der Beschwerdesymptomatik kann i.d.R. bereits eine Vermutungsdiagnose gestellt werden. Der definitive Nachweis des Harnblasensteines gelingt anschliessend mit einer Ultraschalluntersuchung, einer Röntgenaufnahme oder am sichersten mittels einer Blasenspiegelung, sog. Zystoskopie.

Therapie
Mittlere und kleinere Blasensteine können meistens mit einer Steinzertrümmerungszange oder mit dem Laser verkleinert und ausgespült werden. Das Einführen der Zange erfolgt durch die Harnröhre. Grosse Steine müssen oft durch einen Bauchschnitt entfernt werden. 

Prognose
In der Regel gut. Bei sekundären Blasensteinen sollte zusätzlich zur Steinzertrümmerung eine Beseitigung der Harnabflussbehinderung durchgeführt werden, z.B. eine Resektion einer vergrösserten Prostata oder das Schlitzen einer Harnröhrenverengung, da sonst die Gefahr einer erneuten Harnblasensteinbildung besteht.